Wie Sie Ihr Kind bei der Sprachentwicklung unterstützen können

Der Sprachentwicklungsbaum

 

So wie ein Baum nur gut gedeihen kann, wenn er mit Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffen versorgt wird, gibt es auch bei der kindlichen Sprachentwicklung grundlegende Voraussetzungen.

 

Liebe, Wärme und Akzeptanz sind die Basis für eine gelingende Sprachentwicklung. Ein Kind kann sich nur frei entwickeln, wenn es sich beschützt und angenommen fühlt. Da sich Sprache durch und über Kommunikation entwickelt, braucht Ihr Kind das Gefühl, dass es auch gehört wird, sich mitteilen darf und dass es über das Zuhören etwas Spannendes lernen kann.

 

Nehmen Sie sich also Zeit für Ihr Kind und hören Sie ihm zu. Erzählen Sie (Versprachlichen Sie), was Sie gerade tun, sehen und erleben, damit Ihr Kind seine sinnlichen Eindrücke (Sehen, Hören, Fühlen, etc.) integrieren und ordnen kann. So kann es aus der chaotischen Menge an Reizen, denen es ausgesetzt ist, allmählich geordnete Bilder erkennen und mit Wörtern versehen.

 

Erzählen Sie ihrem Kind auch von dem, was Sie erleben und empfinden und beziehen Sie Ihr Kind in den alltäglichen Ablauf mit ein. Fragen Sie, was Ihr Kind bewegt. Erfährt ein Kind einen ehrlichen und offenen Umgang und Interesse an seiner Person, wird es sich selber öffnen und von sich erzählen wollen.

 

Bevor Sie sprechen, stellen Sie eine gemeinsame Aufmerksamkeit her und lassen Sie sich hierbei von den Interessen Ihre Kindes führen. Über seine Interessen zeigt es Ihnen, was es gerade lernen möchte.

 

Intensive gemeinsame Momente mit geteilter Aufmerksamkeit und vielfältige sprachliche Anregungen beim gemeinsamen Handeln (Vorlesen, Geschichten erfinden, Singen, Tanzen, Fingerspiele, Rollenspiele, Regelspiele, Waldspaziergänge, Basteln, Malen, Toben, Kochen, usw) aktivieren das Kind zum Sprechen. Sie als Eltern sind die ersten Kommunikationspartner ihres Kindes und entscheiden, welche Anregungen Ihr Kind erhält, wie es Sprache erlebt und dementsprechend auch, welche Möglichkeiten es hat, sich sprachlich zu entwickeln.

Tipps zur Modellierung der Sprache Ihres Kindes

Korrigieren Sie Ihr Kind nicht direkt, wenn es ein Wort falsch benutzt oder ausspricht. Niemand wird gerne kritisiert und so kann die natürliche Sprechfreude und Kommunikationslust gehemmt werden. Ebensowenig macht es Spaß, häufig aufgefordert zu werden, etwas nachzusprechen oder "nochmal richtig zu sagen". Wenn ein Kind Angst hat, etwas Falsches zu sagen, wird es vielleicht lieber schweigen. Außerdem unterbricht das direkte Korrigieren den natürlichen Kommunikationsfluss zwischen Ihnen.

 

Besser ist das "korrektive Feedback", bei dem Sie dem Kind signalisieren: Ich habe verstanden, was du mir sagen willst und sage dir durch das sprachlich korrekte Wiederholen deiner Äußerung, wie es richtig heißt.

Dabei nutzen Sie die natürliche Fähigkeit Ihres Kindes, sich an seiner Umgebungssprache zu orientieren und eigenständig Regeln zu erkennen, ohne explizit auf Fehler hinzuweisen und Ihr Kind fühlt sich verstanden. In der Regel wird Ihr Kind darüber von alleine die entsprechende Regel erschließen.

 

Beispiele für das korrektive Feedback:

 

Kind: "Da Wau-Wau!"

Ihr Feedback: "Ja, da ist ein Hund. Der macht wau-wau."

 

Kind: "Dann Jacke anziehen."

Ihr Feedback: "Ja genau, dann ziehen wir die Jacke an."

 

Kind: "Da ist eine Tatze."

Ihr Feedback: "Ja, da ist eine Katze."

 

Das Kind erfährt über Ihre inhaltliche Bestätigung Anerkennung für seine sprachliche Leistung und kann gleichzeitig seine mit Ihrer Äußerung vergleichen. Daraus kann es dann mit der Zeit neue Regeln ableiten und dann selber verwenden.

 

Wichtig ist, dass die Korrekturen den kindlichen Redefluss nicht behindern. Daher sollten Sie sich bei vielen Auffälligkeiten auf einige, die Verständlichkeit am meisten beeinträchtigenden "Fehler" konzentrieren und die Zielwörter möglichst natürlich betont aber deutlich aussprechen.

 

Haben Sie Geduld mit Ihrem Kind. Jeder braucht Zeit, um neu Gelerntes auch anzuwenden und manchmal ist die Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte auch noch nicht gekommen.

Unter folgenden Links finden Sie weitere Tipps zur Unterstützung beim Spracherwerb und Spielideen zur Kommunikationsanregung, um Ihrem Kind eine bestmögliche sprachliche Entwicklung zu ermöglichen.

 

Sprachförderung im Alltag vom 1. bis zum 6. Lebensjahr - auch in russischer & türkischer Sprache:

http://www.sprich-mit-mir.org/sprachfoerderung/tipps-fuer-den-alltag

 

 

Sprachförderung bei Mehrsprachigkeit:

dbl-ev.de - Wie unterstützen Eltern den Spracherwerb ihrer Kinder bei Mehrsprachigkeit?

 

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