Sprachstörungen bei Demenz

Kommunikation ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Sie stellt einen elementaren Bereich des gesellschaftlichen Lebens dar und Sprache einen wichtigen Baustein der Identität.

Störungen der Sprache aufgrund von zunehmender Einschränkung der Gedächtnisfunktionen

Bei einer Demenz treten zunehmend sprachliche Beeinträchtigungen auf, die der Erfüllung dieses Grundbedürfnisses nach Kommunikation im Wege stehen. Sie resultieren aus zunehmend beeinträchtigter Gehirnfunktionen wie dem Gedächtnis.

Sprachstörungen bei Demenz stellen einen Sonderfall der kognitiven Dysphasien dar: Hier sind keine Verbesserung der Symptome im eigentlichen Sinne zu erwarten, da die Erkrankung progredient, d.h. fortschreitend, verläuft.

Leitsymptome

Da es verschiedene Demenzformen gibt, treten auch die sprachlichen Symptome zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlicher Ausprägung auf.

 

Bei den frontotemporalen Demenzen (FTD) ist zuerst die Sprache betroffen, später erst das Gedächtnis. Es gibt drei Arten von primär progressive Aphasien (PPA):

  1. logopenische Variante
  2. semantische Variante
  3. nichtflüssig-agrammatische Variante

 

Anzeichen einer beginnenden Demenz kann beispielsweise sein, dass das Lesen und Schreiben vermieden bzw. mit vermeintlichen Ausreden ("meine Augen machen nicht mehr mit") abgelehnt wird und Termine nicht mehr eingehalten werden, da die Uhr nicht mehr gelesen werden kann.

Weitere sprachtherapeutisch relevante Symptome können u.a. sein:

  • Wortfindungsstörungen
  • häufige Wiederholungen
  • inhaltsleere oder floskelhafte Sätze
  • Verlust des "roten Fadens"
  • ungrammatische Formulierungen
  • Probleme im Sprachverständnis
  • Gesprächen kann nicht mehr umfassend gefolgt werden
  • weniger Sprechfreude

Logopädische Therapie

Günstig ist es möglichst früh nach dem Auftreten der ersten Symptome mit einer logopädischen Therapie zu beginnen, um den "Status quo" aufrecht zu erhalten.

 

Zur individuellen und spezifischen Therapieplanung und Zielsetzung führen wir, neben Spontansprachanalysen und einem ausführlichen Anamnesegespräch mit Ihnen und/oder Ihren Angehörigen, eine ausführliche und fortlaufende Diagnostik durch. Außerdem ist eine Abgrenzung zur Aphasie wichtig. Anhand dieser Diagnostik wird dann eine spezifische Therapie abgeleitet, die kompetenzerhaltend ausgerichtet ist, d.h. hier ist unser Ziel, die noch vorhandenen Fähigkeiten des Betroffenen möglichst lange zu erhalten.

 

Wichtig ist uns besonders hier - neben der Kooperation mit dem behandelnden Arzt -  eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Betreuern, die den Alltag mit dem Betroffenen verbringen, um eine möglichst genaue Vorstellung von seiner Lebenswirklichkeit und Biographie zu entwickeln. So können wir an den individuellen kommunikativen Problemen und Einschränkungen ansetzen und spezifische Therapieinhalte planen und umsetzen.

Unser Ziel ist hierbei aktuell vorhandene Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten und - je nach Ausprägungsgrad der Demenz - den Alltag durch Kompensationsstrategien und Angehörigenberatung zu erleichtern. Da der Betroffene selbst keine Lernfähigkeit mehr besitzt, ist es hilfreich, seine Umgebung ihm anzupassen statt zu versuchen, ihn zu verändern. So können alle Beteiligten in ihrem Alltag eine Entlastung finden und ihre Lebensqualität erhöhen.

 

Ein anderer wichtiger Punkt ist der Bereich des Schluckens, der bei an Demenz Erkrankten zunehmend beeinträchtigt sein kann. Wenn ein gehäuftes Husten oder Räuspern während der Mahlzeiten auffällt oder Nahrungsreste im Mund verbleiben, ist eine Schlucktherapie angezeigt. Auch hier stehen wir beratend zur Seite, wenn es z.B. um Kostformanpassung und schluckförderliches Verhalten geht.

 

Siehe auch http://www.dbs-ev.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/dbs-Broschuere_Demenz.pdf

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