Kognitive Dysphasie

Sprache stellt eine komplexe kognitive Funktion in unserem weitverzweigten neuronalen Netzwerk dar. Um Sprache verarbeiten und produzieren zu können, ist die Beteiligung von mehr Hirnarealen als nur den bekannten Sprachregionen erforderlich. Nur wenn alle Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und weitere Exekutivfunktionen wie z.B. Handlungsplanung und Selbstkontrolle reibungslos miteinander interagieren, kann Sprachverarbeitung gelingen.

Störungen der Sprache infolge beeinträchtigter Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Exekutivfunktionen

Auch wenn die sprachrelevanten Hirnregionen nicht direkt betroffen sind, können Sprachstörungen als (vorübergehendes) Symptom oder Folge einer Erkrankung auftreten.

 

Kognitive Dysphasien (KD) oder auch "kognitive Kommunikationsstörungen" sind hirnorganisch bedingte, zentrale Sprachstörungen als Folge einer dysexekutiven, attentionalen oder mnestischen Grundstörung, d.h. einer beeinträchtigten Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- oder Exekutivfunktion (nach Heidler 2006).

 

Man bezeichnet sie als Sprachstörung ohne Schädigung der Sprachzentren selbst.

Leitsymptome

Es bestehen folgende Unterteilungen:

 

  • KD mnestischer Genese (das Gedächtnis betreffend)
  • KD attentionaler Genese (die Aufmerksamkeitsleistung betreffend)
  • KD dysexekutiver Genese (den Antrieb und die Planung betreffend)
  • sowie Mischformen

 

Symptome können beispielsweise Orientierungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen, Wortfindungsstörungen, Sprachverarmung, Konfabulationen, verlangsamter Redefluss und Diskursprobleme sein.

Mögliche Ursachen

  • Frontalhirnläsion
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Rechtshemisphärische Läsionen
  • Hypoxien (Sauerstoffmangel)
  • Demenz
  • Psychose

Logopädische Therapie

Zur individuellen und spezifischen Therapieplanung und Zielsetzung führen wir, neben Spontansprachanalysen und einem ausführlichen Anamnesegespräch mit Ihnen und/oder Ihren Angehörigen, (standardisierte) Diagnostikverfahren wie das Screening von Heidler (2006): Aufmerksamkeits- und Gedächtnis-Diagnostik (AGD) oder das Diskurs- und Textscreening MAKRO von Büttner (2014) durch. Außerdem ist eine Differentialdiagnostik zur Aphasie wichtig.

 

Anhand dieser Diagnostik wird dann eine spezifische symptomorientierte Therapie abgeleitet, um die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und Ihnen die Teilhabe am Leben zu ermöglichen bzw. zu verbessern.

 

Die Therapie ist hier kognitiv ausgerichtet, um die gestörten kognitiven Funktionen, die für die beeinträchtigten Sprachverarbeitungsprozesse verantwortlich sind, zu verbessern. Aufgaben könnten hier z.B. Wortfindungs- oder Textverständnisübungen sein.

 

Eine Ausnahme stellen die degenerativen Erkrankungen wie die Demenzen dar; hier wird kompetenzerhaltend gearbeitet; d.h. hier ist unser Ziel, die noch vorhandenen Fähigkeiten des Patienten möglichst lange zu erhalten. Eine Möglichkeit besteht darin, mit dem Patienten und/oder Angehörigen zusammen regelmäßige Kommunikationssituationen zu erarbeiten, um sie im Alltag adäquat anwenden zu können und somit Missverstehenssituationen zu reduzieren.

Siehe auch http://www.dbs-ev.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/dbs-Broschuere_Demenz.pdf

Hier finden Sie uns

praxis für sprachtherapie

mareike müller

johann-classen-str. 68
51103 köln (kalk)

Kontaktieren Sie uns unter:

Telefon: 0221 9894307 0

Fax: 0221 9894307 16

mail@sprachtherapie-mueller.de

oder nutzen Sie unser Kontaktformular

 

Privat und alle Kassen

Sprechzeiten

Unsere Praxis ist von Montag bis Freitag geöffnet.

Termine finden nach vorheriger Vereinbarung statt!

 

Die Rezeption ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr besetzt.

Mitglied im:

Druckversion | Sitemap
© Praxis für Sprachtherapie Mareike Müller